Tiefdruck - das Tiefdruckverfahren

Der maschinelle Tiefdruck hat sich erst im 19. Jahrhundert aus dem Kupferstich entwickelt und findet heute in der Kunst sowie bei hohen Auflagen im gewerblichen Druckbereich Anwendung.

Das Direktdruckverfahren wird auch Rakeltiefdruck oder Rotationstiefdruck genannt. Rakel ist ein geschliffenes Stahlband, mit dem die überschüssige Farbe abgestreift wird (abrakeln). Dazu gleich mehr.

Der Tiefdruck ist eine Drucktechnik, bei der eine zylindrische Druckplatte verwendet wird. Die Druckplatte besteht aus winzigen Näpfchen oder Vertiefungen, die die Farbe aufnehmen, und das Bild wird durch Ätzen des Bildes in die Oberfläche der Druckplatte erzeugt.

Die Geschichte des Tiefdrucks lässt sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen, als die Fotografie erstmals entwickelt wurde. Der frühe Tiefdruck verwendete Fotografien als Grundlage für die Druckplatte und ermöglichte die Reproduktion von qualitativ hochwertigen fotografischen Bildern.

Einer der Vorteile des Tiefdrucks besteht darin, dass er qualitativ hochwertige, durchgehende Bilder mit gleichmäßigen Farbverläufen erzeugen kann. Er wird häufig für den Druck großvolumiger kommerzieller Produkte wie Zeitschriften, Kataloge und Verpackungsmaterial verwendet.

Der Tiefdruck ermöglicht außerdem die Verwendung einer breiten Palette von Druckfarben und Bedruckstoffen, was ihn zu einem vielseitigen Druckverfahren macht. Die für den Tiefdruck verwendeten Druckplatten bestehen in der Regel aus Kupfer oder Stahl und sind sehr haltbar, sodass lange Druckläufe möglich sind.

Der Tiefdruck kann jedoch ein komplexes und teures Verfahren sein, das hohe Einrichtungskosten für die Erstellung der Druckplatte verursacht. Außerdem sind für die Herstellung hochwertiger Drucke spezielle Geräte und Fachkenntnisse erforderlich.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Tiefdruck ein wichtiges Druckverfahren für hochvolumige, qualitativ hochwertige Druckprojekte. Seine Fähigkeit zur Herstellung von Halbtonbildern und seine Vielseitigkeit machen ihn zu einem wertvollen Werkzeug in der Welt des kommerziellen Drucks.

assets/images/1/druckerei-tisch-51f9e3a2.jpg

Tiefdruck - Die Drucktechnik

Beim Tiefdruck sind die zu druckenden Flächen (Näpfchen) auf einer Metallplatte leicht vertieft. Diese Näpfchen entstehen mithilfe der Gravur, Ätzung oder durch Laser.

Nach dem Farbauftrag über die komplette Fläche wird die nicht vertiefte Fläche wieder farbfrei gerakelt. Dies erfolgt mit der Rakel, einem Metallband. Daher wird der Tiefdruck auch Rakeldruck genannt, obwohl eine Rakel auch bei anderen Druckverfahren zum Einsatz kommt.

assets/images/a/tiefdruck-aff41af0.gif

In den vertieften Bereichen verbleibt die Farbe und wird aufgrund eines Anpressdrucks dank zweier Zylinder (Druckformzylinder und Druckzylinder) direkt auf das Druckobjekt übertragen. Der Tiefdruck ist damit also ein direktes Druckverfahren. Pro Druckvorgang wird immer eine Farbe verwendet. Die Farben haben üblicherweise einen hohen Anteil leicht entflammbarer Lösungsmittel. Moderne Maschinen verfügen daher über gute Abluftsysteme sowie Feuerlöschsysteme.

Danach läuft das Druckobjekt zum nächsten Druckwerk, mit dem nächsten Druckvorgang in anderer Farbe oder zur Weiterverarbeitung in die Falzmaschine.

Tiefdruck - Merkmale

  • Da das Papier jedenfalls bei den Ätzverfahren feucht sein muss, können bei Rändern anstatt scharfer Kanten Fransen entstehen (Sägezahneffekt).
  • Diese Rasterung entsteht aufgrund der Feuchtigkeit sowie der mechanischen Vertiefung der Druckplatten.
  • Es werden meist saugfähige Papiere mit satinierter (glatter) Oberfläche verwendet.
  • Kleine Schriften wirken hier manchmal unscharf.
  • Ansonsten glänzt der Tiefdruck durch einen satten Farbauftrag und durch gute Druckqualität.
  • Fotos wirken daher sehr farbecht (Tonwerte).

Tiefdruck - Die Entwicklung

Der Tiefdruck wird heutzutage vor allem im Rotationsdruck bzw. Rotationstiefdruck für hohe und sehr hohe Auflagen eingesetzt. Viele Kataloge und große Zeitschriften drucken im Rotationstiefdruck.
Aufgrund sinkender Auflagenzahlen und Weiterentwicklungen im Offsetdruck (Rollenoffsetdruck) verliert der Tiefdruck zunehmend Marktanteile an den Offsetdruck auch bei hohen Auflagen.

Die häufigsten Anwendungsbereiche des Tiefdrucks sind unter anderem:

  • Druck hochwertiger Bilder in Zeitschriften und Katalogen
  • Druck von hochauflösenden Bildern in Verpackungsmaterialien
  • Druck von Banknoten und Sicherheitsdokumenten
  • Druck von Tapeten und Dekorationspapieren
  • Druck von Briefmarken und Ganzsachen
  • Druck von Karten und Atlanten
  • Druck von flexiblen Verpackungsmaterialien für die Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie
  • Druck von Kunstdrucken und Reproduktionen
  • Druck von Etiketten und Anhängern für Kleidung und Textilien

assets/images/4/druckerei-paletten-a62b7f8c.jpg
Verbesserungsvorschlag, Fehler gefunden?

Ihre Anmerkung kann inhaltlich nach Prüfung in den Text einfließen und wird entsprechend unserer Datenschutzerklärung zu diesem Zweck verarbeitet.
Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet (insb. zum Schutz vor Missbrauch).