Lithografie (Lithographie) - Das Steindruckverfahren

Die Lithografie (teilweise auch Lithographie geschrieben) leitet sich vom griechischen Wort für Stein und Schreiben ab (frei übersetzt Steindruck) und ist das älteste Flachdruckverfahren. Das Einsatzgebiet der Lithografie war vor allem im 19. Jahrhundert im Bereich des Farbdrucks. Da es zu dieser Zeit das einzige Druckverfahren für farbige Drucke war, war die Lithografie sehr beliebt für größere, farbige Auflagen. Mitte des 19. Jahrhunderts war jedoch der aufkommende Offsetdruck wirtschaftlicher und verdrängte die Lithografie in den künstlerischen Bereich.

Geschichte und Entwicklung des Steindruckverfahrens

Die Lithografie, auch Steindruck genannt, ist eine Drucktechnik, die im späten 18. Jahrhundert von dem deutschen Dramatiker und Schauspieler Alois Senefelder erfunden wurde. Senefelder versuchte, einen billigeren und einfacheren Weg zur Veröffentlichung seiner Stücke zu finden, die zu dieser Zeit mit Kupferstichen gedruckt wurden.

Die wichtigste Neuerung der Lithografie war die Verwendung einer fettigen Substanz, um ein Bild auf einer flachen Oberfläche zu erzeugen. Senefelder entdeckte, dass er mit einer fettigen Kreide oder Tinte ein Bild auf ein Stück Kalkstein zeichnen und dann die nicht fettigen Stellen mit Wasser wegwaschen konnte. Wenn der Kalkstein dann mit Tinte eingefärbt und auf Papier gepresst wurde, blieb die Tinte nur auf dem fettigen Bild haften, so dass das gedruckte Bild ein Spiegelbild der ursprünglichen Zeichnung war.

Senefelder ließ das Verfahren 1799 patentieren, und es wurde in der Druckindustrie schnell populär. Die Lithografie eignete sich besonders gut für den Druck hochwertiger Bilder mit einem hohen Maß an Detailgenauigkeit und Präzision, was sie zur idealen Wahl für die Herstellung von Kunstdrucken, Illustrationen und Buchdruckplatten machte.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Lithografie mit Fortschritten bei den Druckpressen, den Druckfarben und den Techniken zur Plattenherstellung weiter. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Lithografie zu einem der wichtigsten Druckverfahren für den kommerziellen Druck geworden, und sie ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der Druckindustrie.

Heute ist die Lithografie weitgehend durch digitale Drucktechniken ersetzt worden, aber sie ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Welt der bildenden Kunst, wo Künstler diese Technik weiterhin zur Herstellung hochwertiger Drucke in limitierter Auflage verwenden. Trotz des Aufschwungs des Digitaldrucks wird die Lithografie nach wie vor für ihre einzigartigen Qualitäten und den Grad der Kontrolle über den Druckprozess geschätzt.

Lithografie - Die Drucktechnik

Die Lithografie basiert auf Stein als Druckform. Dieser wird befeuchtet und anschließend mit fetthaltiger Farbe eingewalzt. Dadurch ist der Druckkörper fertig präpariert. Denn Wasser und Fett stoßen sich physikalisch ab, wodurch sich die fetthaltige Farbe nicht am feuchten Stein festsetzt, sondern auf den Druckkörper übertragen wird. Dazu wird der Stein mit einer Steindruckpresse auf das Druckobjekt gedrückt. Dieses speziell beschichtete Papier (teilweise auch Karton) nimmt nun die Druckfarben an.

  • Ansonsten müssen die Steine ausreichend belastbar sein, dem Pressdruck standhalten. Da man die wertvollen Drucksteine in der Regel häufiger benutzt, muss man das jeweils vorherige Druckbild abschleifen, was die Höhe des Steins sukzessive reduziert. Die üblicherweise angebotenen Lithografiesteine haben daher eine Stärke von 5 bzw. 10 cm.
  • Außerdem ist noch erwähnenswert, dass in der Praxis vor allem Fett beispielsweise von menschlichen Händen ein Problem darstellt. Denn Fett ist ja für das Druckverfahren maßgeblich, sodass beispielsweise jeder fetthaltige Handabdruck Spuren hinterlässt. Daher darf der Druckstein möglichst nicht mit bloßen Händen berührt werden.

assets/images/0/druckfarben-dosen-785b8aae.jpg
Verbesserungsvorschlag, Fehler gefunden?

Ihre Anmerkung kann inhaltlich nach Prüfung in den Text einfließen und wird entsprechend unserer Datenschutzerklärung zu diesem Zweck verarbeitet.
Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet (insb. zum Schutz vor Missbrauch).