Siebdruck - Das Siebdruckverfahren

Das Siebdruckverfahren ist ein Durchdruckverfahren, das vor allem bei ansonsten schwierig zu bedruckenden Druckobjekten zum Einsatz kommt. Viele sehen auch den Siebdruck synonym zum Durchdruck als viertes Druckverfahren und nicht als Spezialform.

Siebdruck - Die Drucktechnik

Beim Siebdruck wird die Druckfarbe durch die Öffnungen in einem Sieb auf das darunter befindliche Druckobjekt (durch)gedrückt. Dies geschieht mit der sogenannten Rakel (Wischer, meist aus Gummi).
Das Sieb (auch Gewebe mit feinen Öffnungen zwischen den Fäden sind möglich) wird dazu in einen Rahmen gespannt. Darauf wird manuell oder fotomechanisch die Schablone aufgebracht. Damit verbleiben die Flächen, die nicht bedruckt werden sollen, frei von einem Farbdurchdruck. Diese Abdeckung erfolgt überwiegend so, dass bereits die Aussparungen des Drucksiebes abgedeckt bzw. verschlossen werden.

Geschichte und Entwicklung des Siebdrucks

Der Siebdruck, auch bekannt als Siebdruck, hat eine lange und reiche Geschichte, die bis ins alte China und Japan zurückreicht. Ursprünglich wurden mit dieser Technik Motive auf Seide und andere Stoffe gedruckt, um sie für Kleidung und andere Textilien zu verwenden.

Das moderne Siebdruckverfahren wurde in den frühen 1900er Jahren in England entwickelt, wo es zum Bedrucken von Tapeten und anderen dekorativen Materialien verwendet wurde. In den 1920er Jahren wurde der Siebdruck in den Vereinigten Staaten populär, wo er zum Druck von Postern, Schildern und anderen Werbematerialien verwendet wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Siebdruck in großem Umfang vom Militär eingesetzt, um Abzeichen und andere Markierungen auf Uniformen und Ausrüstung zu drucken. Nach dem Krieg wurde das Verfahren in der kommerziellen Druckindustrie immer beliebter, wo es zur Herstellung einer breiten Palette von Produkten wie Kleidung, Beschilderungen und Verpackungen eingesetzt wurde.

In den 1960er und 1970er Jahren wurde der Siebdruck eng mit der aufkeimenden Gegenkultur und den künstlerischen Bewegungen dieser Zeit verbunden. Künstler und Designer begannen, die Technik zu nutzen, um kühne, farbenfrohe Drucke herzustellen, die den Zeitgeist widerspiegelten. Der Siebdruck wurde auch zu einem wichtigen Instrument für den politischen Aktivismus: Plakate und andere Druckerzeugnisse wurden zur Förderung sozialer und politischer Anliegen eingesetzt.

Heute ist der Siebdruck nach wie vor eine beliebte und weit verbreitete Drucktechnik mit einer Vielzahl von Anwendungen in Branchen wie der Textil-, Werbe- und Verpackungsindustrie. Fortschritte in Technologie und Materialien haben das Verfahren schneller und effizienter gemacht, wobei die Vielseitigkeit und die Fähigkeit, hochwertige Drucke mit leuchtenden Farben und feinen Details zu produzieren, erhalten geblieben sind.

Siebdruck - Die Farben

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Aufgrund der vielen Einsatzgebiete variieren auch die eingesetzten Farben sehr stark. So werden mit dem Siebdruckverfahren etwa Holz, Glas, Keramik, Stoffe, Metall bedruckt.

Dabei spielen die Haftungseigenschaften sowie die Trocknungszeit neben der Beständigkeit eine wichtige Rolle. Hier gibt es viele Spezialfarben (z. B. Metallicfarben) für die jeweiligen Anforderungen.

Beim Siebdruck kann eine breite Palette von Farben verwendet werden, darunter sowohl Standard- als auch kundenspezifische Farben. Die im Siebdruck verwendete Farbe besteht in der Regel aus einer Kombination von Pigmenten, Harzen und Lösungsmitteln, die gemischt werden können, um eine praktisch unbegrenzte Farbpalette zu erzeugen.

Neben den Standardfarben wie Schwarz, Weiß, Rot, Blau und Gelb können im Siebdruck auch kundenspezifische Farben verwendet werden, die auf bestimmte Pantone-Farbcodes abgestimmt sind. Dies ermöglicht eine präzise Farbabstimmung und Konsistenz bei verschiedenen Drucken und Substraten.

Für den Siebdruck können auch Spezialfarben wie Metallic- oder fluoreszierende Farben verwendet werden, die einzigartige und auffällige Effekte erzeugen können. Darüber hinaus können beim Siebdruck Rasterpunkte verwendet werden, d. h. kleine Punkte unterschiedlicher Größe und Dichte, die die Illusion von Schattierungen und Farbverläufen erzeugen und so die Erstellung komplexer und detaillierter Drucke mit mehreren Farben und Farbtönen ermöglichen.

Siebdruck - Die Merkmale

  • Da hier direkt gedruckt wird und viele Einflussgrößen beim Druckvorgang selbst sich auf den Druck auswirken, gibt es eine ganze Reihe von Fehlern bzw. Problemen beim Siebdruck. Neben dem direkt zu bedruckenden Objekt sind bei diesem Verfahren etliche Einflussgrößen zu beachten, die sich auf den Druckvorgang auswirken und daher eine ganze Reihe von Fehlerquellen darstellen.
  • Im Siebdruckverfahren erzeugte Drucke sind robust, weil wasser- und wetterfest sowie beständig gegen UV-Strahlen.
  • Wird z. B. das Sieb nicht rechtzeitig nach dem Farbauftrag vom Druckobjekt gelöst, führt dies zu sichtbaren Rückständen, sogenannten Wolken. Diese können jedoch auch auf einen zu geringen Abstand zwischen Sieb und Bedruckstoff (Absprung) oder viel zu schnell trocknende Farben zurückzuführen sein.
  • Unscharfe Kanten entstehen meist bei zu viel Abstand zwischen Sieb und Druckobjekt. Auch zu dünne oder zu langsam trocknende Farben haben einen ähnlichen Effekt.

Quellen, weiterführende Links

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